Mit einer — wie ich finde immer noch recht hübsch anzusehenden — braun-grünen Tapete aus den 70ern haben die Texaner ihr Land beklebt. Und so perfekt gerade, dass man in dieser Gegend schon mal keinen Kompass braucht. (Nicht, dass es allzuviele Gründe gäbe, sich überhaupt dorthin zu verirren.) Dass die Kreise landwirtschaftliche Felder sind, wissen wir ja bereits. Aber das andere... Platinen von Texas Instruments? Netze robotoider Riesenspinnen auf LSD?
Es sind Ölfelder. Jeweils auf einer kleinen zementierten Fläche stehen ein oder zwei Pump Jacks (also known as nodding donkeys or thirsty birds), die klassischen Ölpumpen mit dem Balken, durch Wege verbunden und manchmal auch mitten in Feldern. Hier kann man so ein Fleckchen aus der Nähe betrachten (Foto inkl. Cowboy!), und hier ein bisschen aus der Höhe, mit dem Flugzeug.
Es gibt, Stand 2003, immer noch über 150000 solcher Ölquellen in Texas, die zusammen an die 400 Millionen Fässer pro Jahr fördern [PDF]. Obwohl das nurmehr ein Drittel des Allzeithochs in den 70ern darstellt, gehörte Texas damit wohl immer noch zu den 20 größten ölproduzierenden Ländern, wenn man es separate zählte. Nicht zuletzt diese bodennahe, mühelose Förderung von Öl und Gas, die nun schon über 100 Jahre dauert, dürfte entscheidend zum Aufstieg der Wirtschaftsmacht USA beigetragen haben, genauso wie zu dem gedankenlosen Verbrauch von Energie, der ihr nun allmählich zum Problem wird.
Es gibt Kunstliebhaber, die behaupten, Gustav Klimt sei Gott. Googlemaps-Besucher könnten hingegen auf die Idee kommen, Gott sei Gustav Klimt. Was er da in der Tundralandschaft der Indigirka-Tiefebene in Ostsibirien angerichtet hat, entlarvt ihn jedenfalls als heimlichen Expressionisten.
(Wobei: "Heimlich" trifft es vielleicht nicht ganz. Geschichten über "Krieg, Zerfall, Angst, Ich-Verlust und Weltuntergang", lt. Wikipedia die zentralen Themen der expressionistischen Literatur, findet man ja zuhauf in seinem kleinen Handbüchlein für den angewandten Metaphysiker. Man hätte es also ahnen können.)