Freitag, 8. Mai 2009

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Herr pappnase hat vorgelegt, ich mache mal weiter mit Großbuchstaben im wahrsten Sinne des Wortes: 500 Meter ist er hoch und mit Meerwasser gefüllt, der Schriftzug auf der Insel Fatasi bei Abu Dhabi. Es handelt sich dabei um den Vornamen des Besitzers dieser Insel. Warum auch immer - vielleicht will er geduzt werden, vielleicht wurde es für den kompletten Namen auch ein wenig eng, denn der lautet Sheikh Hamad bin Hamdan Al Nahyan. Der Herr hat neben Terraforming noch ein paar weitere Hobbys: Er besitzt eine der weltgrößten Autosammlungen der Welt, einen Mercedes 500 SEL für jeden Tag der Woche und den weltgrößten Lkw der Welt, verglichen mit allen anderen, kleineren, weltweit.

Ein völlig langweiliger und berechenbarer Scheich also. Durch und durch ein Durchschnittsscheich. Scheichsches Mittelmaß, allerhöchstens. Wäre da nicht diese Insel.






Mittwoch, 6. Mai 2009

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Das war doch mal eine anspruchsvolle Rechercheaufgabe: Diese merkwürdige Formation in einem Waldstück in Indiana ist kein Satanistencamp, wie man zunächst vermuten könnte. Vielmehr ist es der Überrest des Jefferson Proving Grounds, eines im zweiten Weltkrieg eröffneten und bis 1995 betriebenen Raketen- und Munitionstestgeländes der U.S. Army. Das Gelände wurde inzwischen in ein Naturschutzgebiet umgewandelt, ist aber aufgrund der massenhaft herumliegenden Blindgänger sowie der Schadstoffbelastung durch panzerbrechende Uranmunition nur begrenzt zugänglich. Für die Öffentlichkeit komplett gesperrt ist der oben abgebildete Bereich, der von der Nationalgarde noch heute als Testgelände für Luft-Boden-Munition genutzt wird.

Keine Satanisten also. Aber doch ein wenig artverwandt.






Montag, 4. Mai 2009

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Wo wir schon bei kanadischen Superlativen sind: Montreal beherbergt die wohl kreativsten Straßenbauingenieure der Welt. Sofern Sie dem Fetisch Autobahnkreuz erlegen sind (und wer ist das nicht), eröffnet sich Ihnen in dieser Stadt ein Panorama der originellsten Formen und Muster. Klassifizierungsversuche sind zum Scheitern verurteilt: Ein halbes Kleeblatt mit einem viertel Malteserkreuz und zwei Turbinen – wie nennt man das? Die hochoffizielle Bezeichnung "Spaghetti-Knoten" trifft es wohl am ehesten. Und mit den elf abgebildeten Beispielen ist es noch längst nicht getan, wie Sie schnell merken werden, wenn Sie ein wenig durch die Stadt scrollen.

Interessante Details am Rande: Die Urform des Kleeblattkreuzes ließ sich ein amerikanischer Bauingenieur bereits 1916 patentieren. Es gibt Enthusiasten, die sich der Taxonomie deutscher Autobahnkreuze widmen und unseren Wortschatz mit Begriffen wie "temporäre linksgeführte Trompete" oder "Kleeblatt mit halbdirekten Rampen und Tangentenlösungen" bereichern. Derweil sich der gemeine Mathematiker, ohnehin von einem inneren Harmoniebedürfnis gelenkt, an der Mannigfaltigkeit wohlproportionierter Klothoide erfreut.

(Und natürlich gibt es noch andere Städte mit beeindruckenden Verkehrsknotenpunkten. Shanghai zum Beispiel. Nur hätten Sie wohl völlig zu Recht die Augen verdreht, wenn ich Ihnen mit diesem Bild gekommen wäre.)