Donnerstag, 12. März 2009

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Es gibt Kunstliebhaber, die behaupten, Gustav Klimt sei Gott. Googlemaps-Besucher könnten hingegen auf die Idee kommen, Gott sei Gustav Klimt. Was er da in der Tundralandschaft der Indigirka-Tiefebene in Ostsibirien angerichtet hat, entlarvt ihn jedenfalls als heimlichen Expressionisten.

(Wobei: "Heimlich" trifft es vielleicht nicht ganz. Geschichten über "Krieg, Zerfall, Angst, Ich-Verlust und Weltuntergang", lt. Wikipedia die zentralen Themen der expressionistischen Literatur, findet man ja zuhauf in seinem kleinen Handbüchlein für den angewandten Metaphysiker. Man hätte es also ahnen können.)






Freitag, 6. März 2009

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Dass es ein Südgeorgien (bzw. South Georgia) gibt, das weder in den USA noch in Vorderasien liegt, wusste ich bis vor kurzem auch noch nicht. Gibt es aber: Im Südatlantik, ganz in der Nähe der Antarktis, dümpelt das Inselchen vor sich hin. Womit wir auch geklärt hätten, wieso da soviel Eis rumliegt.

Kleine Insel, große Geschichten: Zwei Einwohner hat die Insel heute, von denen Wikipedia sogar die Namen kennt: Pat und Sarah Lurcock. James Cook, der die Insel 1775 zuerst kartographierte, wähnte sich zunächst in der Antarktis und nannte das Kap, an dem er seinen Irrtum feststellen musste, folgerichtig "Cape Disappointment" [1]. Der Forscher und Schauspieler Duncan Carse zog sich, nachdem er in den Fünfzigern die noch heute gültige Landkarte der Insel gefertigt hatte, als "wissenschaftlicher Einsiedler" an die Südküste zurück. Sein Plan, dort 18 Monate zu leben, scheiterte jedoch [2, sehr lesenswert]. Der Polarforscher Ernest Henry Shackleton schließlich starb auf dieser Insel, die bei einer seiner früheren Expeditionen eine so dramatische Rolle gespielt hatte [3].

Das Erbe Shackletons ist noch heute zu besichtigen: Ein Grab, ein Museum und ein Souvenirshop.

Weiterlesen:
[1] Geschichte Südgeorgiens und der Südlichen Sandwichinseln (Wikipedia)
[2] The forgotten man of the Antarctic (guardian.co.uk)
[3] Ernest Henry Shackleton - Expedition Endurance (Wikipedia)






Donnerstag, 5. März 2009

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Man kennt das ja: Rotweinflecken auf dem schönen neuen Teppich. Verzweifelt wischt man dran herum, macht aber alles nur noch schlimmer. Und irgendwann gibt man auf und erklärt fürderhin den Besuchern auf deren verblüffte Nachfrage: Das solle so. So wohne man eben heute. Das sei schick. Der Einrichtungstrend schlechthin. Aus Amerika.

Warum soll es Gott da besser gehen? Der alte Mann macht auch mal Murks. Dank Satellitentechnik wissen wir das jetzt.

(Apropos Amerika: Langweilige Geologen würden vielleicht erklären, dass diese markanten Spuren im kanadischen Territorium Nunavut von den Gletschern herrühren, die noch vor einigen tausend Jahren die Landschaft bedeckten. Sie würden das häßliche Wort Kritzung verwenden und vielleicht sogar beiläufig von "mehrfach gekritztem Geschiebe" plaudern. Da finde ich meine Interpretation deutlich schöner.)