Montag, 4. Mai 2009

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Wo wir schon bei kanadischen Superlativen sind: Montreal beherbergt die wohl kreativsten Straßenbauingenieure der Welt. Sofern Sie dem Fetisch Autobahnkreuz erlegen sind (und wer ist das nicht), eröffnet sich Ihnen in dieser Stadt ein Panorama der originellsten Formen und Muster. Klassifizierungsversuche sind zum Scheitern verurteilt: Ein halbes Kleeblatt mit einem viertel Malteserkreuz und zwei Turbinen – wie nennt man das? Die hochoffizielle Bezeichnung "Spaghetti-Knoten" trifft es wohl am ehesten. Und mit den elf abgebildeten Beispielen ist es noch längst nicht getan, wie Sie schnell merken werden, wenn Sie ein wenig durch die Stadt scrollen.

Interessante Details am Rande: Die Urform des Kleeblattkreuzes ließ sich ein amerikanischer Bauingenieur bereits 1916 patentieren. Es gibt Enthusiasten, die sich der Taxonomie deutscher Autobahnkreuze widmen und unseren Wortschatz mit Begriffen wie "temporäre linksgeführte Trompete" oder "Kleeblatt mit halbdirekten Rampen und Tangentenlösungen" bereichern. Derweil sich der gemeine Mathematiker, ohnehin von einem inneren Harmoniebedürfnis gelenkt, an der Mannigfaltigkeit wohlproportionierter Klothoide erfreut.

(Und natürlich gibt es noch andere Städte mit beeindruckenden Verkehrsknotenpunkten. Shanghai zum Beispiel. Nur hätten Sie wohl völlig zu Recht die Augen verdreht, wenn ich Ihnen mit diesem Bild gekommen wäre.)






Mittwoch, 29. April 2009

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Nerv´ ich eigentlich schon mit dem runden Zeugs? Ich kann demnächst auch anders. Ehrlich.
Diese zwei drei Kreise sehen recht banal aus und das sind sie auch. Wesentlich bedeutsamer ist der Kreis den man nicht sieht, weil er einer der größten Kreise ist, den die Menschheit sich gebastelt hat. Nur befindet sich der Kreis unterm Erdboden.
Es ist CERN bei Genf mit dem Teilchenbeschleuniger von oben.
Letztes Jahr bereits sollte ein Experiment starten, bei dem einigermaßen namhafte Wissenschaftler befürchteten, der Weltuntergang sei nahe. Das muss jetzt aber wohl doch noch warten bis Herbst diesen Jahres.






Dienstag, 28. April 2009

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Moriusaq heißt dieses Kaff im Nordwesten Grönlands. 40 Einwohner hat es und dass die Region "jedes Jahr von einem Doktor und von einem Zahnarzt besucht" wird, erfahren wir aus der Wikipedia. Ansonsten ist da nix. Niente. Nada. Nüschte.

Warum ich dieses langweilige Bild dennoch hier veröffentliche? Nun, irgendeine Bewandtnis muss es haben mit diesem Flecken Erde. Klicken Sie mal den Link zur Karte und zoomen Sie behutsam raus.

(Vielleicht dies: Die US-Streitkräfte haben ganz in der Nähe vor 40 Jahren eine Atombombe verloren und bis heute nicht wiedergefunden. Die englischsprachige Wikipedia weiß dazu noch einiges mehr.)






Donnerstag, 23. April 2009

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Wo Herr ichichich bekennender Fan von Rundungen ist, kommt hier die dänische Variante davon.
Es handelt sich dabei um eine Ferienhausanlage in Bröndby bei Kopenhagen.






Montag, 23. März 2009

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Dies ist ein Screenshot von http://www.google.com/mars/, der durch ein Wurmloch aus dem Jahr 2045 zu mir gelangt ist. Man sieht darauf die Internationale Marsstation in ihrer dritten, endgültigen Ausbaustufe.

Kritikern, die dies anzweifeln und stattdessen behaupten, das Foto zeige den saudi-arabischen Militärstützpunkt King Khalid Military City, sollten Sie kein Wort glauben. Eine Stadt mitten in der Wüste, projektiert für 65.000 Einwohner, von 1974 bis 1986 gebaut - einfach lächerlich! Kosten je nach Quelle zwischen 1,3 und 20 Milliarden Dollar - völlig unglaubwürdig! Das weltgrößte Betonfertigteilewerk soll angeblich dort gestanden haben - als hätte es die DDR nie gegeben! Als "Beweis" führen die Kritiker unter anderem dieses bizarre Foto der offenbar weltgrößten orangefarbenen Sofalandschaft der Welt an - urteilen Sie selbst! Als Krönung der Absurditäten wird auf eine Liste der weltweiten Space-Shuttle-Notlandeplätze verwiesen, in der dieser onimöse Stützpunkt stehen soll - eine Liste, die sich alleine dadurch disqualifiziert, dass sich auch der Flughafen Köln/Bonn darin findet.

Sofas in der Wüste und Space Shuttles in Bonn - Sie merken schon: alles Quatsch. Die Wurmlochtheorie ist gemäß Occam’s Razor da eindeutig zu bevorzugen.






Montag, 16. März 2009

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Darf ich kurz politisch werden? Sebastian Schnoy sprach neulich während einer Buchvorstellung vom fortdauernden Misstrauen des Auslands gegenüber Deutschland und dem Verdacht, dass unsere demokratische Musterschülerigkeit eben nicht auf inneren Überzeugungen beruht, sondern nur das Resultat einer besonderen deutschen Gründlichkeit sei. Und er erinnerte daran, dass wir, so wie wir heute besonders gründliche Demokraten seien, eben auch einmal besonders gründliche Faschisten waren.

An diesen Aspekt deutscher Gründlichkeit musste ich denken, als ich mir in GoogleMaps das Berliner Holocaust-Mahnmal ansah.






Dienstag, 10. März 2009

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Was hier aussieht wie Mordor während des Dritten Zeitalters, ist tatsächlich die nordmongolische Kreisstadt Mörön. Bei diesem Namen mag der umlautunkundige Engländer schmunzeln, wir hingegen schauen mal, was denn so abgeht in der Provinz Chöwsgöl.

Dieses Satellitenfoto ist jedenfalls geeignet, mein Bild von der Mongolei gehörig auf den Kopf zu stellen: Endlose Steppen, dachte ich bisher, sparsam dahingetupfte Jurtenhäuflein, Nomadentum und grenzenlose Freiheit, das Marlboro Country des Ostens quasi. Hier jedoch: Eine Stadt mit "Jurtenvierteln", in denen sich tausende dieser Zelte auf umzäunten, ca. 30m² messenden Parzellen drängen. Das Ende jeder Ethnoromantik, meint man. Ob diese Verstädterung das Ergebnis eines gesteuerten Transformationsprozesses ist, ob es überhaupt eine Verstädterung gibt, ob es sich hier um eine bewusste Wahrung traditioneller Lebensweisen handelt oder ob diese Art des Wohnens eher der Not geschuldet ist – all das weiß ich nicht und auch das Internet liefert dazu durchaus widersprüchliche Informationen. Vielleicht hat unser kleines Weblog ja kundige Leser, die bei diesen Fragen weiterhelfen können.

Spannendes gibt es noch aus Möröns Umgebung zu berichten: Hirschsteine heißen die mit allerlei Abbildungen verzierten Megalithen aus der Bronzezeit, deren ursprünglicher Zweck noch ungeklärt ist. In der mongolischen Online-Fotocommunity agshin.mn (ja, sowas gibts!) findet man ein paar sehr schöne Bilder.

Nachzutragen bleibt: Es gibt Jahreszeiten, in denen die Stadt ein sehr viel freundlicheres Gesicht zeigt. Und auch der deutsche Nomade an sich braucht auf Jurten nicht zu verzichten.






Freitag, 6. März 2009

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Aus luftiger Höhe betrachtet sehen die Dinger aus wie bunte Liebesperlen, die am Strand verschüttet wurden. Und tatsächlich besteht die Architektur dort aus lauter rundgelutschten, aber bewohnbaren Pastillen - eine Ferienanlage im Küstenort San-Zhi im Norden Taiwans. Allerdings hat nie dort jemand Urlaub gemacht, die raumschiffartigen Gebilde blieben unbewohnt. Der urbanen Legende nach, war es immer schon eine Geisterstadt - bewohnt von den Geistern der in den frühen 80er-Jahre beim Bau verunglückten Arbeiter. Hier gibt es einen Bericht mit imposanten Fotos und vielen weiterführenden Links.

Leider las ich hier einen Hinweis, daß man unlängst mit dem Abriss begonnen habe.






Mittwoch, 4. März 2009

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Vermuten wir mal munter drauflos, was es mit diesem Haus auf Hawaii auf sich hat. Ein Hotel? Wahrscheinlich. Der Architekt fährt einen Audi? Ist anzunehmen. Das Gebäude war zunächst als Hauptverwaltung des IOC geplant, das den Entwurf aber schließlich mit den Worten "Wir haben das Gefühl, da fehlt irgendwas" ablehnte?

Das ist vielleicht etwas weit hergeholt.






Dienstag, 3. März 2009

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Wir sind in Leipzig, genauer im Ortsteil Lößnig und schauen auf den Rundling. Der wurde 1929/30 gebaut, nach Plänen des damaligen Stadtbaurats Hubert Ritter und gehört, so liest man zumindest, zu den "herausragenden stadtplanerischen Leistungen der Moderne". So seien die Wohnungen "trotz scheinbar rein formalistisch-geometrischer Anlage ... funktional an Himmelsrichtung und Besonnung orientiert" [*] und die für den damaligen sozialen Wohnungsbau typische Hinterhofsituation wurde vermieden [*].

Tatsächlich macht die Anlage auch in der Nahansicht einen sehr freundlichen Eindruck. Und imposant ist sie allemal.