Das was Sie da sehen ist ein eher mäßig interessanter Flecken Erde. Das unbedeutende Kaff heißt Sandy Valley, so sieht es auch von oben aus und dort wohnen grade mal so um die 2000 Menschen. Es liegt in Nevada und zwar ziemlich genau an der Grenze zu Kalifornien. Während andere Käffer dieser Art Kasinos hochziehen, hat Sandy Valley das Pech, fernab der Hauptstraße zu liegen, weshalb sich da wohl eher nie jemand hinverirrt und wenn doch, kommt er wahrscheinlich nicht mehr weg, weil er sich eben verirrt hat.
Der bekannteste Bewohner ist Bo Grits, Ex-Präsidentschaftskandidat einer Splitterpartei und einer dieser rechten Millizionäre, die überall in den USA rumgeistern, genauer: Einer der Wortführer. Einer von denen, die sich durch die UNO Neue Weltordnung bedroht fühlen.
Aber selbst in einem 2000-Seelen-Kaff scheint hin und wieder mal was zu passieren. Ein Mord beispielsweise, wie das örtliche Blog belegt, das allerdings nicht allzu häufig aktualisiert wird, was wiederum heißt: Fuchs-Hase-gutnacht.
Vermutlich darum geben sich die Leute aus Sandy Valley sehr große Mühe mit ihren Feldern, die -wie auch anderswo- kugelrund sind aufgrund des Bewässerungssystems. Genau 15 sind es an der Zahl. 15 Kreise. Mehr gibt wahrscheinlich der Sand nicht her und mehr brauchen sie wohl auch gar nicht. Daher haben sie Zeit genug, wunderschöne Muster zu basteln, die sich von den sonst üblichen Kreisen abheben: Schaunsedochmal im Link zum Kartenausschnitt.
Heute kann ich es ja zugeben. Ich habe ihn geliebt. Den Landeanflug auf Tempelhof. Da waren wirklich die Schornsteine zum Greifen nahe. Kein Vergleich zu Tegel oder gar Schönefeld.
Jetzt ist er wieder offen, steht im Internet. Mein Hund darf in ausgewiesenen Bereichen frei kacken laufen. Das ist uns aber nicht genug für den langen Anfahrtsweg.
Vielleicht mal im Sommer, wenn die Sonne scheint. Ohne Hund, nur so.
Was Sie da sehen ist ein wilder Mischmasch an Grenzen. Staatsgrenzen. Es ist der Ort Baarle in Belgien. Oder Baarle in den Niederlanden, je nachdem wo man sich grade in Baarle befindet. Sie könnten sich umdrehen und die Grenze überschritten haben, die mitunter quer durch Häuser läuft. Es soll da eine Kneipe geben, da geht die Grenze angeblich quer übern Billardtisch.
Baarle-Hertog ist belgisch und damit eine Enklave innerhalb der Niederlande, während Baarle-Nassau niederländisch ist und selbst Enklaven innerhalb der Enklave Baarle-Hertog hat. Eine Enklavenenklave quasi. Sie kommen noch mit?
Heutzutage mit Schengen und all dem mag das ja eher unklompiziert sein, aber Auswirkungen hat es dennoch: Beispielsweise dann, wenn es darum geht, wann eine Kneipe zusperren muss. Dann hat das sehr praktische Vorteile, weil die Gäste einfach die Seite wechseln. Oder es gilt etwa die "Eingangstürregel", wonach das Haus in dem Land die Steuern zu bezahlen hat, wo die Fronttür liegt, was wiederum dazu geführt hat, dass findige Menschen schon mal eine Eingangstür versetzt haben. Um Verwechslungen zu vermeiden, haben die Häuser ihre Hausnummern in den jeweiligen Landesfarben, mit Ausnahme eines Hauses, bei dem die Grenz mitten durch die Haustür läuft, das hat eine belgische Adresse und eine niederländische Adresse.
Bei Mordermittlungen wirds dann etwas schwieriger....