Donnerstag, 4. Juni 2009

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Zwei Gruppen von Menschen kann der gemeine kalifornische Landwirt gar nicht leiden: Da wären zum einen die Bürokraten, die ihm mit Verordnungen und Gesetzen die Arbeit verleiden. Und dann die Individualisten. Diese Hippie-Bauern, die sich denken "Och, so ein schräges Feld sieht bestimmt auch ganz dufte aus. Da nehme ich jetzt meinen Trecker und dann baue ich das mal da hin, dideldum."

Und schon ist die ganze schöne Kulturlandschaft hinüber. So'n Hals, doo!






Dienstag, 7. April 2009

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Kürzlich kam hier angesichts der vielen langweiligen Kreise der Ruf nach bizarreren Formen auf. Na denn: Vielleicht ist dieses, äh, Ding in Navolato im Westen Mexikos ein guter Anfang.

Es hat mit Landwirtschaft zu tun, nehme ich an. Jedenfalls überschlägt sich der Wikipedia-Eintrag dieser Gemeinde schier vor Begeisterung ob ihrer landwirtschaftlichen Weltmachtstellung. Die Lobpreisung gipfelt in dem schönen Zirkelschluss*: "Without the agriculture business, Navolato, Sinaloa would not be the agricultural power on the map today." Wer will da widersprechen?

* Zirkelschluss, haha! Habe ich doch noch einen meiner geliebten Kreise untergebracht!






Mittwoch, 18. März 2009

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Geplant war das nämlich so: Zuerst wollte ich ein wenig klugscheißerisch mit schnell angelesenem Wissen prahlen und darauf hinweisen, wie sehr doch diese Muster an semitische Schriften erinnern (Oh!), dann wollte ich in einer eleganten Überleitung die Schlüssigkeit dieser Beobachtung unterstreichen und Ihnen enthüllen, dass wir uns hier tatsächlich in Vorderasien befinden (Ah!). Schließlich hätte ich noch ein paar betont beiläufige Worte über die wahre Bedeutung des abgebildeten Ortes verloren (Applaus!).

Doch dann verirrte ich mich bei dem, was ich Recherche nenne, schnell im Gewirr der nabatäischen, aramäischen oder sonstwie phönizischen Schriften (von den proto-sinaitischen ganz zu schweigen) und war am Ende nicht mal mehr sicher, ob die abgebildete Gegend nicht bereits zu Zentralasien gezählt werden müsse oder ob man auch Orient dazu sagen dürfe und wo denn überhaupt die Unterschiede seien – kurzum: Ich habe keine Ahnung von gar nichts und komme deshalb ohne lange Vorrede (Ha!) zur Kernfrage: Wo sind wir hier eigentlich und warum?

Diese Felder gehören zum südirakischen Örtchen Al-Qurnah, das seine Bedeutung vor allem aus seiner Lage herleitet: Es liegt exakt am Zusammenlauf der Flüsse Euphrat und Tigris, die dort den mächtigen Shatt-al-Arab formen. Und genau diese Stelle gilt als ein möglicher Ort des biblischen Garten Eden. Doch auch für Agnostiker bietet die Gegend Einiges, gilt sie doch, seit die Sumerer dort die Keilschrift und das Rad erfanden, Mathematik und Astronomie betrieben und ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem entwickelten, allgemein als Wiege der Zivilisation.

Die letzten Jahrzehnte waren allerdings leidvoll für diesen Landstrich: Saddam Hussein ließ weite Teile trockenlegen, um schiitischen Widerstandskämpfern die Rückzugsmöglichkeit zu nehmen. Der Ort Al-Qurnah war Schauplatz zweier Schlachten – im ersten Weltkrieg (1915) und im Irakkrieg (2005). Heute ist Wasser die umkämpfteste Ressource: Die Wasserentnahme der Anrainerstaaten aus den Flüssen führt zu einer fortdauernden Austrocknung der ehemaligen Sumpfgebiete.

Keine guten Nachrichten, meint man. Seit zwei Wochen gibt es jedoch ein wenig Hoffnung: Das ursprüngliche Marschland soll durch die Beseitigung von Dämmen und Kanälen wiederhergestellt werden. Ein kleiner Lichtblick für dieses zerschundene Land.


Weiterlesen:
Von der Wiege der Kulturen zum internationalen Krisengebiet (Springer)
The Lost Palaces of Iraq (BBC)
Among the Marsh Arabs of southern Iraq (Historische Fotos, Universität Oxford)
Vom Garten Eden zur Wüstenei (Berliner Zeitung)






Dienstag, 3. März 2009

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In Santa Cruz sind wir hier, der am dünnsten besiedelten Provinz im Süden Argentiniens, wie Wikipedia weiß. So dünn besiedelt, dass die Dinge dort nicht einmal Namen brauchen: Seen heißen "Laguna Grande", Täler heißen "Valle". So einfach ist das manchmal.

Diese kreisrunden Felder, denn genau darum handelt es sich hier, kennt man aus vielen südlichen Ländern, aber auch aus den USA. Der Grund für diese scheinbar ineffiziente Gestalt nennt sich Center Pivot Irrigation, eine Bewässerungstechnik, bei der Sprinkler an einem langen Arm kreisförmig über ein Fläche geführt werden.

Der verlinkte Wikipedia-Artikel zeigt noch weitere sehr schöne Luftbilder mit beeindruckenden Ansammlungen solcher Felder. Dagegen sind die oben gezeigten die vielleicht einsamsten der Welt. Zoomen Sie ein wenig raus.

(Es gibt noch eine weitere landwirtschaftliche Technik, die sich kreisrunder Felder bedient: Sie nennt sich Radiation Breeding und funktioniert, vereinfacht gesagt, so: Bepflanze eine runde Fläche mit verbesserungswürdigem Gemüse. Stelle eine radioaktive Strahlenquelle in die Mitte und warte ein bisschen. Dann schaue nach, ob bei den entstandenen Mutationen etwas brauchbares dabei ist, das als Grundlage weiterer Züchtungen dienen kann.)